Donnerstag, 31. Dezember 2009

Haiku Op. 15








ich höre
Niemandes Stimme im Wind zu

die Wintergalaxis






Mittwoch, 30. Dezember 2009

Haiku Op. 14







das Weißzimmer
ohne Uhr

die Winterrose im Schweigen














Freitag, 25. Dezember 2009

Haiku Op. 13







vom Dunkel kommt man
zum Dunkel geht man

die Wintergalaxis 












Montag, 21. Dezember 2009

Haiku Op. 12







ein Mathematiker
vermesst den Winterberg

das Lachen des Kinds






Samstag, 19. Dezember 2009

Haiku Op. 11










nackte Zweige
brennen immer
im Traum an






Freitag, 18. Dezember 2009

Haiku Op. 10







zwei Schatten
tanzen im Raum

der Stollen






Donnerstag, 17. Dezember 2009

Haiku Op. 9







Mensch hat keine Form
außer der Stunde

ein Tod im Winter





Mittwoch, 16. Dezember 2009

Haiku Op.8







ich reise 
schon fast in welter Felder

der Himmel des Hochhaus







Dienstag, 15. Dezember 2009

Haiku Op.7





                                           für Anton Webern

das Feuer des Tabaks in der Nacht
ist das Zeichen des Todes

die Milchstraße






Montag, 14. Dezember 2009

Haiku Op. 6







sehend in den Spiegel
in der Winternacht

Wer bin ich?




Sonntag, 13. Dezember 2009

Haiku Op. 5









Es schneit
in die Vergangenheit

die schöne Augen mit
Ärger





Samstag, 12. Dezember 2009

Haiku Op. 4








die Wintersterne
sind die Sprache ohne Sprache
Zuhören ist Lieben



Samstag, 7. November 2009

Haiku Op.3

(Foto) in Matsudo, die Präfectur Chiba, Japan




Ratatouille
schmeckt nach dem Andenken
des Sommers


Donnerstag, 5. November 2009

Haiku Op. 2


(Foto) in der Stadt Matsudo, die Präfectur Chiba, Japan




einige aufspannen die Schirms;
andere nicht

der erste Winterschauer


Dienstag, 3. November 2009

Haiku Op. 1

(Foto) in der Stadt Matsudo, die Präfectur Chiba, Japan




eine Birne

wenn die Liebe
eine Form hätte

Samstag, 17. Oktober 2009

Haiku von der Mondschau


(Foto) die Mondschau




dieser tiefe Nachthimmel

ist einer―

die Mondschau


der Harbstmond―

im deutsche Himmel

spielen die Wolken

Samstag, 19. September 2009

Haiku von dem Mond


(Foto) nach den Reisernten, in der Stadt Matsudo, die Präfectur Chiba, Japan


Die Prinzessin muss
eines Tages zum Mond zurückkehren ―
der volle Mond

Stille des Weltalls
doch ist Stille nicht Nichts ―
erster Mondflug

Montag, 14. September 2009

Karl Marx:Ökonomisch-philosophische Manuskripte(1)


(Foto) ein Tempel, in Koyasan, Wakayama Präfectur, Japan

Die Nationalökonomie geht vom Faktum des Privateigentums aus. Sie erklärt uns dasselbe nicht. Sie faßt den materiellen Prozeß des Privateigentums, den es in der Wirklichkeit durchmacht, in allgemeine, abstrakte Formeln, die ihr dann als Gesetze gelten. Sie begreift diese Gesetze nicht, d.h., sie zeigt nicht nach, wie sie aus dem Wesen des Privateigentums hervorgehn. Die Nationalökonomie gibt uns keinen Aufschluß über den Grund der Teilung von Arbeit und Kapital, von Kapital und Erde. Wenn sie z.B. das Verhältnis des Arbeitslohns zum Profit des Kapitals bestimmt, so gilt ihr als letzter Grund das Interesse der Kapitalisten; d.h., sie unterstellt, was sie entwickeln soll. (...)Die einzigen Räder, die der Nationalökonom in Bewegung setzt, sind die Habsucht und der Krieg unter den Habsüchtigen, die KonkurrenzA47.

[Die entfremdete Arbeit] Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844


Das ist die wesentliche kritik über die Ökonomie gerade jetzt, denn die Habsucht wird gemaximiert von der Globalisierung. Marx zweifelt an der Habsucht, aber die Ökonomie fängt mit der an.

Sonntag, 13. September 2009

Paul Celan(2)


(Foto) das große Tor, in Kohyasan, Wakayama Präfekture, Japan

DER TOD

Für Yvan Goll |...|

Paul Celan

Der Tod ist eine Blume, die blüht ein einzig Mal.

Doch so er blüht, blüht nichts als er.

Er blüht, sobald er will, er blüht nicht in der Zeit.

Er kommt, ein großer Falter, der schwanke Stengel

schmückt.

Du laß mich sein ein Stengel, so stark, daß er ihn freut.



Der Tod ist für jemanden traurig. Das Gedicht, das als eine Blume den Tod darstellt, ist sehr schön und kummervoll. Der Ausdruck er blüht nicht in der Zeit erinnert mich die Vorstellung der Ewigkeit. Ein großer Falter kann Golls Seele zeigen. Ich fühle die tiefen Freundschaft zwischen Celan und Goll im Gedicht.

Samstag, 12. September 2009

Haiku von Udo Wenzel(4)


(Foto) der große fundamentale Turm, der die Idee vom Buddhismus zeigt, in Kohyasan, Wakayama Präfektur, Japan

Nach dem Tauwetter
Nieselzeit. Auf dem Schreibtisch
alte Gedichte.

Das ist ein schöne und
dichterische Haiku. Ich fühle, dass der Ausdruck nach dem Tauwetter Nieselzeit interessant ist, denn Nieselragen bedeutet den Herbst, nicht den Frühling in Japan.

Mittwoch, 11. Februar 2009

Haiku von Udo Wenzel(3)


(Foto) "Ema" im Schrein


Auf dem Bahnsteig:
in ihrer Sonnenbrille
spiegelt sich meine.


プラットホーム
彼女のサングラスに映った
わたしのサングラス


Das Haiku ist elegant. Besonders ist "
in ihrer Sonnenbrille /spiegelt sich meine" prima. Aber " Auf dem Bahnsteig" ist die allgemeine Erklärung des Platzes. Wie wäre es mit dem konkreten Ausdruck, wie zum Beispiel " Der Himmel von Köln" ?



Kling und Vision

Freitag, 2. Januar 2009

Haiku von Udo Wenzel(2)


(Foto) der Schein des Neujahrs

Am Neujahrshimmel
Sterne gleich glitzerndem Glas,
getauscht gegen Gold.

初空
玻璃のようにまたたく星々
それは黄金にも匹敵する

■Das Haiku hat die Atomosphäre der Gratulation. Ich denke, das zum Neujahr zu passen.

Kling und Vision

Friedrich Gulda-Light my Fire!




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I'm interested in European, American and Japanese haikus and poems. I'm going to publish my haikus and poems, and sometimes make remarks on critical social issues. Welcome your comments.

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